[D]as Alte Testament [ist] das Zeugnis von dem transmoralischen Gott. [Es] gehört beides in Luthers Verständnis zusammen, die unnachgiebige Einschärfung des göttlichen Gesetzes, nämlich Gott zu fürchten und zu lieben, und die transmoralische Wirklichkeit dieses Gottes. Infolgedessen ist das Alte Testament einem in den Bahnen Kants wandelnden, primär moralisch verstandenen Neuprotestantismus fremd geblieben, was dessen […]
Author: studiosus theologicus
Wann man schweigen muss – Gedanken über die politische Kirche
Kaum ein Bereich lutherischer Lehre ist wohl mit so vielen zeitbedingten Veränderungen der Umstände konfrontiert, wie der über das Verhältnis von Kirche und Politik. So gingen die Menschen des 16. Jahrhunderts zum Beispiel meist davon aus, dass auch ihre Obrigkeit christlich sei, ferner, dass es einen Unterschied zwischen ihnen und der Obrigkeit gebe, und dass […]
„Das Abendmahl ist wie ein Sack voller Weizen“ – Nikolaus Hunnius erklärt uns die Realpräsenz
Nikolaus Hunnius war ein begabter lutherischer Theologe des siebzehnten Jahrhunderts. Mit neunzehn Jahren schon Magister, verbrachte er seine erste Zeit während und nach dem Studium in Wittenberg bis zu seiner Berufung als Superintendent nach Lübeck. Dort verfasste er auch seine einflussreichsten Bücher, die – neben anderen – für lutherische Theologie lange Zeit maßgebend waren. An […]
Rezension: Grund-Sätze aus den evangelisch-lutherischen Bekenntnisschriften
Die Aneignung, Auslegung und Aufbereitung des Bekenntnisses für die Gemeinde ist eine der wichtigsten Aufgaben der lutherischen Kirche, sind die Bekenntnisse doch norma normata, also die (nur) durch die Heilige Schrift normierte Norm der Kirche, weil sie verbindliche und sachgemäße Auslegung der Heiligen Schrift sind. Als solche wollen sie „die eigenen Grundeinsichten an der Schrift […]
Der Wille zur Macht – oder eher demütige Geschaffenheit?
Hiervon ist unsere Lehre, Glaube und Bekenntnis, daß des Menschen Verstand und Vernunft in geistlichen Sachen blind, nichts verstehe aus seinen eigenen Kräften, wie geschrieben steht: „Der natürliche Mensch vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit und .kann es nicht begreifen, wenn er wird von geistlichen Sachen gefragt“, 1 Kor. 2 […]
Teilhabe – eine lutherische Kategorie
Da wir uns gegenwärtig in der Trinitatiseit bewegen, wollen wir uns heute ausführlich mit einer der drei Personen der Trinität beschäftigen: Christus. Dazu sei daran erinnert, dass es heute in der neutestamentlichen Exegese Usus geworden ist, zwischen vorösterlichem Jesus und nachösterlichen Christus zu unterscheiden, und zwar mitunter in der Weise, dass der zweite eine Imagination […]
Gegen die Gesetzlosen. Vom dritten Gebrauch des Gesetzes
Mit den „Antinomern“, denen, die dem Gesetz keine Bedeutung zuerkennen, hatte schon Luther zu tun. Auch heute wieder gibt es Stimmen, die verlauten lassen, die Freiheit, zu tun und zu lassen, was man wolle, sei das Maß aller Dinge im Christentum. Andererseits wird den Lutheranern von reformiert geprägten Freikirchlern gern vorgeworfen, sie vergäßen die „Heiligung“, […]
Monologe sind kein Gespräch – Himmelfahrt für uns, Himmelfahrt mit uns
6 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? 7 Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat; 8 aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen […]
„Während wir zum Grab entbürdet wanken“ – Das Ende der Vereinigten Lutherischen Kirche in Deutschland
Dieser Text wurde von beiden Autoren gemeinsam verfasst. Die VELKD und ihre Gliedkirchen beanspruchen für sich, lutherisch zu sein. So heißt es in ihrer Verfassung: „Die Grundlage der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche ist das Evangelium von Jesus Christus, wie es in der Heiligen Schrift Alten und Neuen Testaments gegeben und in den Bekenntnisschriften der Evangelisch-Lutherischen Kirche, […]
Ethangelikal die Zweite: Ethik ist Gesetz, wo bitte ist Evangelium?
Bereits vor einigen Wochen beschäftigten wir uns mit dem Grundproblem der „konservativen Frommen“ in der Kirche: Der Moral. Wir stellten fest: Die „fromm“-konservativen christlichen Gruppen befinden sich im Zentrum des Trends, der Moralfragen über Lehrfragen stellt. Sie geben Antwort auf die Frage: „Wie soll ich leben?“, nicht aber auf die Frage nach dem, was Gott […]