Hier möchten wir unseren lutherischen Vorvater Valentin Ernst Löscher aus der 1. Ausgabe seiner „Neuen unschuldigen Nachrichten von Alten und Neuen Theologischen Sachen“ – Januar 1701 – für uns zu Wort kommen lassen:
„Der Herr unser Gott weiß / und auffrichtige Christen werden es uns leicht glauben / wie sehr uns der jetzige jammervolle Zustand unseres Evangelischen Zions zu Herzen gehet / wie mancher herzinnigster Seufzer deswegen zu unsern himmlischen Vater abgeschickt wird. […] Es mag nun der Ort / darin Er uns gesetzt / noch so schlecht / und die Pfunde so Er uns verliehen / 100mahl geringer als andere seyn / davor wir doch seiner unaussprechlichen Güte in Christlicher Genugsamkeit herzlich dancken / so erachten wir uns doch so wohl schuldig / als andere / mit dem / was uns des Herrn Hand anvertrauet / bey so trübseligen Zeiten Ihm zu dienen. […]
Dieses bedauern wir am meisten / dass [atheistische und fanatische Schriften] nicht allein am allermeisten gekaufft und gelesen werden / sondern auch deßwegen viel eher Verleger finden / als was zu Gottes Ehre und Beförderung des Guten gemeinet ist. […] Zumahl die Erfahrung lehret / daß die gründliche Wiederlegung solcher schädlichen Schriften / entweder keinen Verleger bekommen / oder von wenigen und mit Unwillen gelesen werden. Derhalben hat man / damit man jedermann alles / nach Pauli Exempel werden / und auch die heutige neugierige Welt gewinnen möge / auff heilsame Wege dencken müssen. Und vermeinen wir in Christlicher Demuth / solche durch Gottes Gnade im gegenwärtigen Vorhaben gefunden zu haben. Es sind bishero noch am allermeisten die Acta, Ephemerides, Unterredungen / und dergleichen Monatliche Schrifften wegen ihrer Kürtze / und weil sie immer etwas Neues bringen / auch eine angenehme Abwechslung bey sich führen / gelesen worden. Und durch eine solche in der Furcht des Herrn geheiligte Schreib-Art vermeinen wir mit Göttlichem Beystand unser treues Absehen am bequemsten zu erlangen […]
Ebenso Delitzsch, am 10. März 1868 an Kliefoth, bezüglich der Gründung einer zentralen lutherischen Zeitung, der späteren „Allgemeinen Ev. Luth. Kirchenzeitung“:
„Bringen wir es nicht zu einem solchen Organ, so tun wir das unsrige, die lutherische Kirche zu begraben.“