Da Prof. Sommerlath solchen Anklang gefunden hat, hier noch mehr aus seinem, nur noch antiquarisch erhältlichen, „Die Lutherische Kirche als Konfession der Mitte“ in „Weg und Ziel des Lutherischen Einigungswerks“, 1952
„So ist die Frage nach der Einigung [der gespaltenen Kirche] im Grunde die Frage, wo Christus gegenwärtig ist. Die Antwort kann nur lauten: Er ist da, wo er selbst verheißen hat gegenwärtig zu sein, nämlich in seinem Wort und in seinen Sakramenten. Diese sind kirchen-konstituiv. Christus ist nicht da, wo wir oft meinen, dass er sei, nämlich in unserer Hingabe und dem Ernst unserer Bekehrung oder in dem, was wir an Kirche ,,bauen“. Er ist vielmehr da, wo er selbst seine Gegenwart setzt, weil es ihm so beliebt, so dass wir diese einigende Gegenwart nur entdecken und uns aneignen können. Das ist der
Sinn der Gnadenmittel, daß sie die praesentia vermitteln und der Kirche damit ihren Mittelpunkt geben, ohne den Einheit nicht denkbar ist.“
„Der Einwand liegt nahe und wird oft erhoben, dass die Betonung der rechten Lehre gerade die Kirche entzweit habe, wie sie auch das Sichzusammenfinden hindere oder doch verzögere. […] In Wirklichkeit führt die Wahrheit nicht auseinander, sondern einigt, ja nur allein sie kann zu richtiger Einigung führen.“