Die Tyrannei der Apologie. Oder: wie ist das mit der Gemeindezucht?

Gemeinhin wird Gemeindezucht als etwas unangenehmes und problematisches aufgefasst: Jemanden aufgrund von Vergehen aus der Gemeinde auszuschließen oder ihm die Teilnahme am Abendmahl oder anderen Dinge zu untersagen, das fühlt sich falsch an. Kirche ist für alle da! Gott hat alle lieb! Ist das nicht nur tyrannisches Machtgehabe aus vergangenen Jahrhunderten? Nun, zumindest ist Kirchenzucht

„dass ich mir mein Leben nicht selbst sauer mache“ – Ein Gebet für alle, die im Pfarrdienst stehen

Das folgende Gebet wurde um 1620 von Friedrich Balduin verfasst. Aber es bietet Anregungen, wie auch heute noch gebetet werden kann.   O allmächtiger Gott, barmherziger himmlischer Vater, ich danke dir von Herzen, dass du mich armen unwürdigen Menschen aus lauter Gnade an diesen Ort gebracht und mir Kirche und Schule anvertraut hast. Dein heiliger

Semper reformanda: Nö, lieber nicht! oder Die banale Alltäglichkeit der Rettung der Kirche

Warum der Ausspruch „ecclesia semper reformanda“ weder aus der Reformationszeit stammt, noch lutherisch ist, das haben wir bereits mehrfach aufgegriffen (vor allem hier und hier). Doch wollen wir uns dem Thema heute noch einmal widmen, noch einmal aus einer anderen Perspektive, nämlich der Valentin Ernst Löschers. Vier Punkte nennt er, wie eine Kirchenreform durchzuführen sei,

Martins Schatzkiste. Buchbesprechung: Martin Chemnitz, Handbuch der christlichen Lehre

Heute möchten wir ein Buchprojekt vorstellen, welches als Band 1 einer Reihe „lutherischer Klassiker“ Hoffnung weckt auf kommende Neuverfügbarmachung von Schätzen aus der Geschichte der Lutherischen Kirche. Das Handbuch, ursprünglich von Martin Chemnitz für die Pfarrerausbildung in Braunschweig zum Ende des 16. Jh. verfasst, wurde in heutiges Deutsch übertragen. Es behandelt in Frage-Antwort-Schema die zentralen

Replik Teil 1 – C. S. Lewis ist die Birne zu Bonhoeffers Apfel?

Anmerkung d. Redaktion, 17.02.2019: Wir haben im Beitrag nach der Veröffentlichung einige Passagen geändert. Diese sind durch Einfügung eckiger Klammern gekennzeichnet. Unser letzter Beitrag hat bei Facebook im Kommentarbereich unserer Seite einige Anfragen erhalten, auf die wir nochmal genauer eingehen wollen. Nur zur Erinnerung: Wir behaupten nicht, allgemeine Aussagen über Bonhoeffer zu treffen, sondern beschränken

Dietrich und Clive – eine Einordnung von Bonhoeffers Gedanken zu „religionslosem Christentum“ als Anfechtung, nicht Prophetie

Ich fand im Bücherschrank eines nahen Verwandten kürzlich eine Ausgabe von „Widerstand und Ergebung“, einem Band, der späte Briefe Dietrich Bonhoeffers sammelt. Sofort wollte ich nach jenem Brief suchen, in dem er von einem „religionslosen Christentum“  spricht, um zu sehen, was Bonhoeffer dort wirklich sagt. Hier folgen nun ein paar Betrachtungen, die sich ausschließlich auf

Mit Spekulatius auf der Ofenbank – Johann Matthes‘ genussvoll gedichtete Zeilen

Heute werden wir besinnlich. Und lyrisch. Und wünschen eine gesegnete Weihnachtszeit mit Ratschlägen (nicht nur) fürs neue Jahr. „Bereitet dem Herrn den Weg!“ lautet ein Ausschnitt aus dem Wochenspruch für den dritten Advent. Wie soll dieser Weg bereitet werden? – Bete, lies fleißig, meditiere! So ruft es uns Johann Matthes zu. Neben vielen anderen Dingen