„Wir finden ihrer Viele, die da beten, fasten, stiften, dies und das tun, ein gutes Leben führen vor den Menschen, welche, so du sie fragst, ob sie auch gewiss seien, das es Gott wohlgefalle, was sie also tun, sprechen: ‚Nein’, sie wissen es nicht oder zweifeln daran. […]
Sieh da, alle die gleichen Werke gehen außerhalb des Glaubens, darum sind sie nichts und ganz tot: Denn wie ihr Gewissen gegen Gott steht und glaubt, so sind die Werke auch, die daraus geschehen. Nun ist da kein Glaube, kein gutes Gewissen zu Gott, darum so ist den Werken der Kopf ab, und all ihr Leben und gut nichts. Daher kommt es, dass ich den Glauben so hoch anziehe und solch ungläubige Werke verwerfe, beschuldigen sie mich, ich würde die guten Werke verbieten, so doch ich gerne wollte recht gute Werke des Glaubens lehren.“
Luther, Von den guten Werken.