Liebe … darf man vielleicht „Lauscher“ sagen? … des lutherischen Lärmens. Mit einer kurzen Betrachtung wollen wir uns mit herzlichen Segenswünschen ins Weihnachtsfest verabschieden. Im Januar kommt dann auch wieder eine Episode unseres Podcasts heraus, was dann regelmäßig einmal im Monat passieren soll.
Die kurze Betrachtung nun richtet sich auf die, jedenfalls in meinen Ohren, oft vernachlässigte Bedeutungstiefe der Advents und Weihnachtszeit im Blick auf das Wiederkommen Christi. Freilich wird in den unzähligen Adventsandachten gern die Nacht, die wir bedenken, als eine Nacht des sozialen Schreckens gedeutet und das ist sie ja auch. Nur ist die dickens‘sche Antwort auf diese Nacht eben nicht die christliche. Die Nacht der Kriege, Armut, des Hungers, der Grausamkeit und der Verwahrlosung wird nicht durch menschliche Anstrengungen – durch mehr Freundlichkeit, Großzügigkeit, durch ein bisschen mehr Liebe – besiegt. Dies alles sind ernste Aufgaben des Christen im ethischen Bereich des dritten Gebrauchs des Gesetzes. Aber nicht im eschatologischen, also im weltrettenden Sinn. Dieser Art von (falschem) Optimismus ist und kann kein Teil des christlichen Weltbilds sein und der Apfelbaum des guten Tuns wird jeden Tag neu im Bewusstsein des morgigen Weltuntergangs, oder noch mehr, im Bewusstsein der Vergänglichkeit genau dieses Guten gepflanzt.
Christen warten auf die Wiederkunft ihres Herrn und die Erinnerung an sein erstes Kommen ist zugleich die Freude auf seine, wenn auch existenziell zutiefst erschütternde, Wiederkunft. Für Christen gibt es keine Rettung von innerhalb der Welt sondern nur von außerhalb. Mit den vielen richtigen exegetischen Aspekten der Weihnachstgeschichte (Erniedrigung, Opfer, Einbruch des Reiches in unsere Welt etc.) sollte auch dieser Aspekt wieder stark beleuchtet werden, gerade weil er eben spezifisch christlich ist und uns damit auch Klarheit über unser eigenes Christ-sein (oder vl. eben auch nicht) im Bezug auf diese Tatsache schenken kann:
„Deinen Tod, oh Herr, verkünden wir und Deine Auferstehung preisen wir BIS DU KOMMST IN HERRLICHKEIT“