Kurz vor dem Ende des Weihnachtsfestkreises in diesem Kirchenjahr wollen wir uns noch einmal – ausgehend von einem Weihnachtslied – ein paar grundlegenden Dingen des christlichen Glaubens widmen und sie mit aktuellen kirchlichen Verhaltensweisen im Kontext der neuen Lutherübersetzung kontrastieren. Dazu zunächst ein sehr bekanntes, auch auf Weihnachtsmärkten oft gehörtes, „zuckersüßes“ Weihnachtslied: Vom Himmel hoch, […]
theologicus
Über Etwas und Nichts – der (pantheistische) Gott den Jeder irgendwie kennt und der Gott des Christentums.
Unter den Menschen, die sich als religiös bezeichnen, gibt es viele, die den Glauben an einen personalen Gott verneinen, aber bekennen, an „etwas Größeres“, an „das Universum“ oder „das Ganze“ zu glauben. Diese Sichtweise entspricht dem Denken des kosmologischen Gottesbeweises, wonach alle Ursachen dieser Welt auf einer letztendlichen Urursache – Gott, dem Universum, einer höchsten […]
Wer an der Krippe steht, kann die Welt nicht retten – unsere Weihnachtsaufgabe
Im Gegensatz zu einem weitverbreiteten Fehlurteil ist Weihnachten noch nicht vorbei, sondern dauert noch bis Februar an (es hat ja auch erst am 25.Dezember begonnen). Das gibt uns Gelegenheit, noch ein paar Blicke auf die christliche Botschaft lutherischer Weihnachtslieder zu werfen. In diesem Beitrag soll ein Paul-Gerhardt-Lied im Blickpunkt stehen, welches dem Kenner des Bachschen […]
Weltbewahrung, Subjektivismus und Wahrheitsbestimmung – zu Artikel 1 des Apostolischen Glaubensbekenntnisses (Apostolicum)
Fragt man in bestimmten Kreisen der Kirche danach, was die Aufgabe der Kirche sein soll, dann kann man ungefähr folgendes hören: Die Kirche soll den Menschen die Möglichkeit bieten, ihr eigenes Leben zu deuten. Deshalb werden dann die Glaubenssätze des Christentums auf keinen Fall mehr als verstehbare, inhaltlich bestimmende Sätze verstanden, denn das würde ja […]
Wie man die Bibel lesen soll – lutherische Anmerkungen
… tief anbetend gehe ihren Fußstapfen nach. (Luthers letzte Aufzeichnungen, WA 48, 241) Die Bibel, die Heilige Schrift ist für das Christentum das wichtigste Buch, wie schon die Begriffe Bibel (das Buch schlechthin) und Heilige Schrift selber erahnen lassen. Es ist Offenbarung und Zeugnis von Gott und seinem Handeln für uns (Lk 24,27; Gal 3,8; […]
„Hic gaudet mors sucurrere vitae.“ Jesus Christus, der Tod und meine Stellvertretung
An manchem medizinischen Universitätsgebäude mag der Spruch „hic gaudet mors sucurrere vitae“ wohl stehen. In einem Theologie-Lehrbuch wohl (bis jetzt) nicht. Dabei kann sein Inhalt auch als Motto von Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi verstanden werden: „Hier steht der Tod im Dienst des Lebens“. Denn Jesu Tod ist weder Selbstzweck noch bloßer Justizskandal. Wenn man […]
Der Zirkel der Rechtfertigung oder: Auch die geringste Mithilfe ist ausgeschlossen.
Martin Chemnitz erklärt nochmal ausführlich, wie es sich mit der Rechtfertigung verhält. Was soll und kann ich tun? Kann ich vielleicht irgendwie mitmischen? Bestimmt sind meine Taten entscheidend! Und wenn nicht: Hauptsache Liebe! Dann brauchst du auch nichts mehr tun. Oder, Martin? Macht denn ein solcher Glaube gerecht, der da ohne Buße, ohne guten Vorsatz […]
Gottesdienstnachlese – 30.10.2016
Das Evangelium des 23. Sonntags nach Trinitatis (Mt 22, 15-22) lautete: Da gingen die Pharisäer hin und hielten Rat, dass sie ihn fingen in seinen Worten, und sandten zu ihm ihre Jünger samt den Anhängern des Herodes. Die sprachen: Meister, wir wissen, dass du wahrhaftig bist und lehrst den Weg Gottes recht und fragst nach […]
Also das mit Gesetz und Evangelium … das haben nicht wir uns ausgedacht … oder, Herr Chemnitz?
Martin Chemnitz erläutert die hochaktuelle Frage, warum man denn die Gute Nachricht nicht einfach ohne das ganze Ding mit der Sünde predigen kann – und das schon vor knapp 450 Jahren. Manche Themen sind wohl doch irgendwie nicht erst in den 1960ern entstanden … *grübel*. Lies hier: Soll man auch die Gesetze der Zehn Gebote […]
Evangelische Freiheit – was ist das eigentlich wirklich?
Also die evangelische Freiheit ist nicht eine unbedingte Freiheit, die aufheben und setzen könnte nach Belieben, sondern sie ist wie alle wahre Freiheit eine bedingte, nämlich eine durch das Wese der Sache selbst, um die es sich dort handelt, bedingte und dadurch mit dem wahren Inhalt erfüllte Freiheit. Das ist eben der schlechte Freiheitsbegriff, mit […]