Vom Nutzen der Auferstehung

Mit einiger Verspätung melden auch wir uns mit österlichen Grüßen zurück. Zwischenzeitlich gab es viel zu tun, keine Kinderbetreuung wegen Corona – und dann hat auch noch der Hund unsere Beiträge gefressen! Ausreden? Zugegeben. Wie man aber damit umgeht, wenn einem der Teufel wegen solcher und anderer Versäumnisse und Vergehen mal wieder die Hölle des Gewissens heiß macht, das erklärt uns im folgenden Beitrag der große Wittenberger Reformator höchstselbst.

Was nützt uns die Auferstehung Jesu Christi von den Toten? Gut biblisch könnten wir antworten: Kraft seiner Auferstehung sind wir gerechtfertigt, wiedergeboren und dürfen Hoffnung haben auf ein ewiges Auferstehungsleben, das dem seinen gleich ist. Denn „um unsrer Rechtfertigung willen [wurde er] auferweckt“ (Röm 4,25); „durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten“ hat uns Gott „nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren (…) zu einer lebendigen Hoffnung“ (1 Pet 1,3), welche sich erfüllen wird am Jüngsten Tag, wenn der Herr Jesus auch unsern sterblichen Leib verwandeln wird, „dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“ (Phil 3,21).

Dass die Auferstehung Jesu Christi neben diesen großen, heilsbedeutsamen Wohltaten aber auch einen ganz praktischen und dialogischen Nutzen für unseren geistlichen Kampf mit Sünde, Tod und Teufel hat, das lehrt uns Martin Luther in einer Predigt zum Hl. Ostertage aus dem Jahr 1531. Der Christenmensch soll, so Luther, möglichst jeden Tag – insbesondere aber in Anfechtung und Schwachheit! – seine mentale Zuflucht zum Bild des Auferstandenen nehmen:

„So dich nun die Sünde anfechten will und das Gewissen dich betrüben, daß du dies oder das gethan und im Glauben schwach seiest; so halte dich hierher, und sprich: Wahr ist es, ich bin ein Sünder, ich bin schwach im Glauben, das kann ich ja nicht leugnen; aber wiederum tröste ich mich deß, daß ich weiß, Christus Jesus hat meine Sünde auf sich genommen und die getragen. Aber am Ostertage ist er so auferstanden, daß alle Sünde und Sündenstrafe verschwunden ist. Da sage mir nun, du Sünde, du Tod, du Teufel, was hat dir der Mann gethan, daß du ihn vor Pilatus verklagt und an das Kreuz gebracht hast? Hast du daran auch recht gethan? Da wird Sünde, Tod und Teufel bekennen müssen, sie haben unrecht angetroffen, und ihm Unrecht gethan. Alsdann kannst du zu Sünde, Tod und Teufel sagen: So trolle dich und laß mich auch zufrieden, oder ficht es mit ihm aus, und frage ihn darum, wo er mit meinen Sünden sei hingekommen, ob er sie nicht tragen habe können, sondern wieder auf mich ablegen habe müssen. Wer also den Teufel kann abweisen auf den Herrn Christum, an welchem er das Maul vebrennet hat, der ist genesen.“

Wohl dem, der durch Taufe und Glauben zu Christus gehört und so mit Sünde, Tod und Teufel reden kann! Die Betreiber und Autoren von Lutherisches Lärmen wünschen allen Lesern eine frohe und gesegnete Osterzeit! Der nächste Gottesdienst kommt bestimmt.

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