Aufmerksame Leserinnen und Leser des Blogs kennen ihn schon – Martin Chemnitz (etwa hier). Er ist einer der Väter der Konkordienformel, einer lutherischen Bekenntnisschrift und eine rder bedeutendsten nachreformatorischen Theologen. Oft wird er auch „Zweiter Martin“, also nach Luther der zweite bedeutende lutherische Theologe, genannt. Oder, wie Ernst Wolf in der ‚Deutschen Biographie‘ schreibt:
Seine Bedeutung beruht auf seinen reformationspolitischen und kirchlichen Leistungen, besonders für Braunschweig und Niedersachsen, sodann darauf, daß er besonnen und maßvoll das theologische Erbe der lutherischen Reformation konservierte, eine Mittellinie in der Sache und schulmäßige Festlegung ihres Ausdrucks anstrebte, als Hauptverfechter der in corpora doctrinae zu formulierenden Kirchenlehre. Drittens hat er in einer Jahrhunderte hindurch nicht mehr wiederholten und nicht mehr erreichten Weise die reformatorische Theologie in umfassender Auseinandersetzung mit dem tridentinischen Katholizismus kontroverstheologisch dargelegt. Chemnitz war auf praktische Verwertbarkeit der Theologie zielender Traditionalist auf der Basis von (göttlich inspirierter) Schrift, Bekenntnis und Konsens der altkirchlichen Väter, ohne spekulative Interessen und schöpferische Kraft.
Wolf, Ernst, „Chemnitz, Martin“ in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 201-202 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118829157.html#ndbcontent
Die Beschäftigung von Chemnitz mit dem Konzil von Trient ist also eine seiner wichtigen Leistungen. Niederschlag hat sie in seiner Publikation „Examen Concilii Tridentini“ erhalten. Diese für reformatorisches Christentum grundlegende Schrift wird in diesem Jahr – anlässlich des 500. Geburtstags von Chemnitz neu übersetzt erscheinen. Das ganze wird ein opulentes Werk: 4 Bände, ca. 3.200 Seiten, wie der Verlag schreibt. Dafür aber wird der Preis unschlagbar günstig sein: 139 EUR, beziehungsweise bei Bestellung bis 31.5.2022: 105,00 EUR.
Das sollte man sich nicht engehen lassen. Also, Lutheranerinnen & Lutheraner aller Länder und die es werden wollen: zuschlagen!