Das Land liberal, die Stadt evangelikal, und wo darf ich lutherisch sein?- eine Studie der zwei Strukturpapiere der EvLkS

Wir haben nun schon ein paarmal darüber geschrieben, was Kirche im Lutherischen Verständnis ist. Vor allem über den 7. Artikel des Augsburger Bekenntnis, der nicht der einzige, aber der zentralste der Artikel ist, die sich in diesem Bekenntnis mit der Kirche befassen. Das Ganze ist natürlich nicht nur ein abstraktes Unterfangen. Kirche ist ja auch

„Das Abendmahl ist wie ein Sack voller Weizen“ – Nikolaus Hunnius erklärt uns die Realpräsenz

Nikolaus Hunnius war ein begabter lutherischer Theologe des siebzehnten Jahrhunderts. Mit neunzehn Jahren schon Magister, verbrachte er seine erste Zeit während und nach dem Studium in Wittenberg bis zu seiner Berufung als Superintendent nach Lübeck. Dort verfasste er auch seine einflussreichsten Bücher, die – neben anderen – für lutherische Theologie lange Zeit maßgebend waren. An

„Herr von Tarsus, Sie predigen im Römerbrief das Übergabegebet …“ „Ich predige was?!?!“

Zu unserem Beitrag, der die Lehre vom sogenannten „Übergabegebet“ exegetisch kritisierte und als eine der beiden Sakramentsersatzhandlungen in einigen grundsätzlich reformierten Traditionen (und das beinhaltet eben auch die meisten „Evangelikalen“ sowie Pfingstler/Charismatiker) einordnete, haben wir schon eine Rückfrage beantwortet. Nun soll auch noch Frederik endlich dran sein! In den Hauptlinien kann ich dem Artikel folgen

Genitum non factum – Das Selbstverständnis der EKD in seiner Konsequenz für das Luthertum

Letzte Woche entriss sich uns ein Artikel zum derzeitigen Zustand der VELKD. Während der Nachforschungen sammelte sich –fast unumgänglich – einiges Material zur EKD an, das ebenso danach drängt bedacht zu werden. Zu Grunde liegt vor allem ein beachtenswerter Text des Leiters der Rechtsabteilung des Kirchenamtes der EKD, Dr. Christoph Thiele. 1948 als „Bund lutherischer,

Dr. Martin Luther – Was ist das Wesen der Taufe? Wie ist sie als äußerlich zu verstehen? Und wer darf das, was die Taufe tut zu Recht sein eigen nennen?

Hier gleich noch einmal Dank an Schandor, Stephan und Frederik für Ihr fleißiges Kommentieren unter dem letzten Beitrag zum Übergabegebet. Wir wollen uns erst einmal näher mit dem Wesen der Taufe befassen, auf Schandors Anfrage. Wie ist die Taufe uns außenstehend (was das Übergabegebet ja nicht ist) und was ist ihr Wesen? Martin Chemnitz, den

Was ist denn das überhaupt, Kirche?? – Teil 2: Ist Kirche ein Verein oder eine Institution? „Nee!“ sagt Adolph v. Harless

Dieses Thema haben wir vor ein paar Wochen schon einmal analysiert in Das Verständnis der Kirche als Institution und das lutherische Kirchenverständnis Aber, wie so oft, das haben wir uns das nicht selber ausgedacht. Recht lustig ist es bei der Ev. Luth. Kirche in Bayern vorbeizuschauen, wo gesagt wird: „Harleß‘ Meinung nach jedoch wuchs ein

Sakramentsersatz, die Erste – ist das Übergabegebet eigentlich überhaupt biblisch?

Es ist vielleicht einigen hier bekannt, das sogenannte Übergabegebet oder im englischen Original „sinner’s prayer“. Zumeist betet man es nach einem Altarruf, d.h. während einer missionarischen Veranstaltung wird man aufgerufen, öffentlich sein Leben Jesus zu übergeben, man geht vor, betet das Gebet und ist gerettet. Lutheraner stutzen jedoch zuerst einmal, denn komischerweise kommt dieses zentrale

Die Schrift bedarf der Interpretation, aber nicht eines semantischen Totalkollapses – M. Chemnitz und P. Melanchton

In seinem phantastischen „Die reine, gesunde Lehre von der wahren Gegenwärtigkeit des Leibs und Bluts Christi in seinem Abendmahl etc.“ schreibt Martin Chemnitz auch über die Auslegung der Schrift und zieht dazu seinen Vorvater Phillip Melanchton und indirekt auch Augustinus heran. Die beschriebenen Grundregeln sind, einfach ausgedrückt, die, dass es für die klassischen Lehrstücke der