Kaum ein Bereich lutherischer Lehre ist wohl mit so vielen zeitbedingten Veränderungen der Umstände konfrontiert, wie der über das Verhältnis von Kirche und Politik. So gingen die Menschen des 16. Jahrhunderts zum Beispiel meist davon aus, dass auch ihre Obrigkeit christlich sei, ferner, dass es einen Unterschied zwischen ihnen und der Obrigkeit gebe, und dass
Die catena sakramentalis – Luthers poetische Zusammenfassung des Abendmahls
Daraus macht Lutherus diese schöne güldene Ketten: die Wort Christi fassen das Brot und den Kelch zum Sakrament/Brot und Becher/fassen den Leib und Blut Christi/Leib und Blut Christi fassen das neue Testament/das neue Testament fasset Vergebung der Sünden/Vergebung der Sünden fasset das ewige Leben und Seligkeit. Martin Chemnitz, Die reine, gesunde Lehre von der wahren
Vier Elemente werden auf zwei unterschiedliche Weisen gegessen – Chemnitz, das Abendmahl und die Manducatien
Martin Chemnitz – wieder ist es sein „Die reine, gesunde Lehre von der wahren Gegenwärtigkeit des Leibs und Bluts Christi in seinem Abensmahl etc.“ – nimmt uns das Abendmahl in seine Einzelteile auseinander und hilft uns somit, klar zu beschreiben, was wir glauben und nicht glauben, nämlich: Dass man beim Abendmahl 4 Dinge empfängt, nicht
Episode #12 Was glauben Christen eigentlich? – Prolegomena
Dogma ist doch so ein schlimmes Wort! Nein, denken wir nicht! Daher beginnt hier eine längere Reise durch die systematische Dogmatik, den Teil der Theologie, der sich mit den Glaubensinhalten des Christentums befasst. Zuerst geht es mit den „Vorworten“ los, den Prolegomena, denn bevor man sagt, was man glaubt, wird in der Theologie erstmal die
Was das Gesetz ist und nicht ist – einige Worte mit Hilfe von Luthardt
Was ist das Gesetz und was ist es nicht? Für eine schlaglichthafte Beantwortung der Frage ist uns der gute Freund dieses Blogs, Prof. C. E. Luthard, wieder einmal forschend und zusammenstellend beigesprungen. Was ist also das Gesetz, im christlichen und lutherischen Kontext gesprochen? Der Inhalt des Gesetzes ist demnach nicht bloß eine abstrakte sittliche Idee
Das Land liberal, die Stadt evangelikal, und wo darf ich lutherisch sein?- eine Studie der zwei Strukturpapiere der EvLkS
Wir haben nun schon ein paarmal darüber geschrieben, was Kirche im Lutherischen Verständnis ist. Vor allem über den 7. Artikel des Augsburger Bekenntnis, der nicht der einzige, aber der zentralste der Artikel ist, die sich in diesem Bekenntnis mit der Kirche befassen. Das Ganze ist natürlich nicht nur ein abstraktes Unterfangen. Kirche ist ja auch
„Das Abendmahl ist wie ein Sack voller Weizen“ – Nikolaus Hunnius erklärt uns die Realpräsenz
Nikolaus Hunnius war ein begabter lutherischer Theologe des siebzehnten Jahrhunderts. Mit neunzehn Jahren schon Magister, verbrachte er seine erste Zeit während und nach dem Studium in Wittenberg bis zu seiner Berufung als Superintendent nach Lübeck. Dort verfasste er auch seine einflussreichsten Bücher, die – neben anderen – für lutherische Theologie lange Zeit maßgebend waren. An
Rezension: Grund-Sätze aus den evangelisch-lutherischen Bekenntnisschriften
Die Aneignung, Auslegung und Aufbereitung des Bekenntnisses für die Gemeinde ist eine der wichtigsten Aufgaben der lutherischen Kirche, sind die Bekenntnisse doch norma normata, also die (nur) durch die Heilige Schrift normierte Norm der Kirche, weil sie verbindliche und sachgemäße Auslegung der Heiligen Schrift sind. Als solche wollen sie „die eigenen Grundeinsichten an der Schrift
Episode #11 Oswald Bayer: Zugleich Sünder und Gerechter – Lutherischer Tag 2018 in Leipzig – Teil 1
Mit Popcorn im Vortrag! Und heute so aktuell wie bisher noch nie folgen wir Prof. Dr. Bayer in eine Erörterung zu dieser Glaubensüberzeugung. Natürlich dreht sich alles um Martin Luther selbst. Wir danken Prof. Bayer sehr herzlich für die Erlaubnis seinen Vortrag hier veröffentlichen zu können und dem Lutherischen Einigungswerk für diese Konferenz. Teil Zwei
Eröffnungsrede AELK 1868 – Wider das lebendige Verwesen.
Vor fast genau 150 Jahren hielt unser regelmäßiger Gastblogger Adolph von Harless die Eröffnungsrede einer Versammlung, wobei der Zustand der Kirchen damals dem heutigen auffällig ähnelte. Wir geben sie hier ganz wieder und muten euch auch die Stellen zu, in denen das Wirt „notional“ fällt. Um es mehr so zu hören, wie es damals verstanden