Ankündigung: Examen Concilii Tridentini

Aufmerksame Leserinnen und Leser des Blogs kennen ihn schon – Martin Chemnitz (etwa hier). Er ist einer der Väter der Konkordienformel, einer lutherischen Bekenntnisschrift und eine rder bedeutendsten nachreformatorischen Theologen. Oft wird er auch „Zweiter Martin“, also nach Luther der zweite bedeutende lutherische Theologe, genannt. Oder, wie Ernst Wolf in der ‚Deutschen Biographie‘ schreibt: Seine

Wenn Deutschland zum Götzen wird – über nationales Luthertum

Es gibt historisch gesehen eine recht große Strömung im Luthertum, die dem Nationalen nahe steht oder sogar als nationalistisch bezeichnet werden kann. Prominentes Beispiel sind sicher Paul Althaus und Werner Elert in ihrer Rolle während des Dritten Reiches (vgl. etwa ihr Gutachten zum Arierparagraphen). Die Ursache dafür wird meist in der Forderung des Obrigkeitsgehorsams, wie

Die Tyrannei der Apologie. Oder: wie ist das mit der Gemeindezucht?

Gemeinhin wird Gemeindezucht als etwas unangenehmes und problematisches aufgefasst: Jemanden aufgrund von Vergehen aus der Gemeinde auszuschließen oder ihm die Teilnahme am Abendmahl oder anderen Dinge zu untersagen, das fühlt sich falsch an. Kirche ist für alle da! Gott hat alle lieb! Ist das nicht nur tyrannisches Machtgehabe aus vergangenen Jahrhunderten? Nun, zumindest ist Kirchenzucht

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man auch als konfessioneller Lutheraner für Klimaschutz sein kann

Jahreswechsel sind eine gute Gelegenheit, zurückzuschauen, zu bilanzieren, und nach vorn zu schauen, gute Vorsätze zu fassen. Aber welche guten Vorsätze soll ich fassen? Wo soll ich mich in der Gesellschaft einbringen? Die Lutherische Haltung in der Gesellschaft – darüber hatten wir bereits einmal vorsichtige Überlegungen geäußert, die nicht allen Lesern gefielen. Heute wollen wir

Kontörtchen. Schmackhaft-schmale Stücke aus der Konkordienformel. Heute: Die missverstandene Weihnachtstorte

In der Serie „Kontörtchen“ präsentieren wir Ausgewähltes aus der Konkordienformel. Heute behandeln wir endlich den ersten Punkt der Konkordienformel, nämlich die Erbsünde. Es soll ja Torten geben, die unscheinbar aussehen und dennoch fabelhaft schmecken. Genauso gibt es auch sehr gute Tortenideen, die dann durch das Dekor ihren wunderbaren Charakter verlieren, weil alles durch zu viel

„Diejenigen, so die Absolution verachten, die wissen nicht, was Vergebung der Sünden ist“ – zu Gesetz, Evangelium und Beichte

Vor reichlich einem Jahr widmeten wir uns der Beichte – vor allem mit Blick darauf, wie sie praktisch vollzogen werden kann. Heute wollen wir, ausgehend von der Apologie der Confessio Augustana, auf die Absolution schauen. Los gehts also, nochmal kurz zu den Grundlagen: Sind Beichte und Absolution nicht was Katholisches? – Antwort Melanchthon: Die Beichte

Reformationstagsgedanken

Morgen ist er, der 31. Oktober, und landauf landabb wird es wieder um solche langweiligen Fragen gehen wie „Und was machen wir jetzt mit Halloween?“; „Hat der Thesenanschlag wirklich stattgefunden?“ (und in den 70ern hängengebliebene Pastoren werden breit erklären, dass das nicht der Fall gewesen sei) oder „Welche Fehler hat Luther eigentlich gehabt?“. Nunja, das

Der allerbeste Gottesdienst, oder: Was ist der Glaube?

Wohl kaum ein Begriff führt bei frommen Christen zu so viel Verwirrung wie „der Glaube“. Wie oft kann man hören, hätte Luther heute gelebt, würde er nicht „allein der Glaube“ gefordert haben, sondern entsprechend Jak 1,22 und 2,24, die Werke nicht zu vergessen. Aber stimmt das überhaupt, dass die Forderung der Reformation ‚Hauptsache Glauben!‘, also